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Eine Schnittstelle, die alles vernetzt
Von einem Moment auf den anderen ist nichts mehr, wie es war. Um Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen und ihren Angehörigen in dieser überfordernden Situation zur Seite zu stehen, hat in diesem Jahr die Beratungsstelle „Weiterleben“ in Bielefeld-Bethel ihre Arbeit aufgenommen. Sie unterstützt Betroffene dabei, mit tiefen Lebenseinschnitten umzugehen und neue Perspektiven zu entwickeln.
„Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen werden plötzlich aus ihrem gewohnten Leben gerissen“, erklärt Katrin Klaphake von der Beratungsstelle. Viele Betroffene könnten sich noch an ihr „altes“ Leben erinnern, aber eine Rückkehr dorthin und zu den damit verbundenen Rollen in Familie und Beruf seien trotz medizinischer und rehabilitativer Maßnahmen oft nicht mehr möglich. Wut, Trauer, Depression – die Krankheitsverarbeitung sei ein Riesenpaket. „Das ist eine Herausforderung für das ganze soziale Umfeld“, so die Expertin.
Die Beratungsstelle bietet umfangreiche Unterstützung bei der Bewältigung der neuen Lebenssituation an. Katrin Klaphake und ihre Kollegin Silke Benter geben Orientierungshilfen im Versorgungs- und Sozialsystem. „Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel sind im Erwachsenenbereich gut aufgestellt“, betont Katrin Klaphake. Die Beratungsstelle gehört zu dem gleichnamigen Projekt „Weiterleben“. Hier werden die verschiedenen Angebote rund um Pflege, Wohnen und Arbeiten in den Regionen Ostwestfalen, Ruhrgebiet, Rheinland und Berlin-Brandenburg stiftungsübergreifend gebündelt. Kooperationen gebe es auch mit anderen Trägern. „Wir sind die Schnittstelle, die alles vernetzt“, so die Projektleiterin.
Seit dem offiziellen Start der Beratungsstelle Ende März wurden die Bethel-Mitarbeiterinnen in fast 70 Fällen konsultiert. „Manchmal reicht ein Telefonat aus, um Fragen zu klären. Es gibt aber auch Familien, die zehn Mal da waren“, berichtet Katrin Klaphake. Sie und ihre Kollegin nehmen sich viel Zeit für die Gespräche, denn der Informations- und Organisationsbedarf ist hoch. „Seitdem die Liegezeiten in Krankenhäusern und Reha-Kliniken verkürzt wurden, benötigen die Patientinnen und Patienten nach der Entlassung noch mehr Unterstützung“, stellt Katrin Klaphake klar.
Eine Besonderheit der Anlaufstelle ist, dass sie Beratungen sowohl für Erwachsene als auch für Kinder und Jugendliche unter einem Dach anbietet. So haben junge Menschen auch ab 18 Jahren dieselben Ansprechpartnerinnen wie vorher und werden beispielsweise beim Übergang vom Kinder- zum Haus- und Facharzt begleitet. „Damit Von einem Moment auf den anderen ist nichts mehr, wie es war. Um Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen und ihren Angehörigen in dieser überfordernden Situation zur Seite zu stehen, hat in diesem Jahr die Beratungsstelle „Weiterleben“ in Bielefeld-Bethel ihre Arbeit aufgenommen. Sie unterstützt Betroffene dabei, mit tiefen Lebenseinschnitten umzugehen und neue Perspektiven zu entwickeln. schließen wir eine Lücke“, so Katrin Klaphake. Die stetige Weiterentwicklung liegt der Projektleiterin am Herzen. Bei den Beratungen würden Bedarfe ersichtlich, die sie in Fachgremien und Arbeitsgruppen innerhalb Bethels, im Sozialraum und auf Bundesebene weitergeben könne. „So entstehen tolle Synergieeffekte, und wir können das Thema immer weiter nach vorne bringen.“ Perspektivisch seien für Angehörige ein Wissensvermittlungsangebot sowie eine Selbsthilfegruppe geplant.
Hier gibt es Unterstützung
Beratungsstelle "Weiterleben"
Gadderbaumer 41
33617 Bielefeld
Telefon 0521 1441515
E-Mail silke.benter(at)bethel.de
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