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Jubiläumssymposium: 25 Jahre Betheler Rehaklinik

Eine Rehabilitationsklinik für Menschen mit Epilepsie gründen? Das war Mitte der 1990er Jahre nach Meinung von Universitätsprofessor Dr. Christian Bien „ein mutiger, großer Schritt“. Schließlich gab es zu diesem Zeitpunkt in Deutschland noch keine solche Klinik und damit kein Vorbild, an dem Gründerinnen und Gründer sich hätten orientieren können. Dass Menschen in Bethel diesen Schritt 1997 dennoch wagten, „müssen wir heute nicht bereuen“, sagte Prof. Dr. Bien, Direktor der Universitätsklinik für Epileptologie in Bethel, bei einem Symposium anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Rehabilitationsklinik im Epilepsie-Zentrum Bethel: „Die Rehaklinik ist ein Aushängeschild der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und war und ist vielen Patientinnen und Patienten eine große Hilfe.“

Zwei Gründerväter und ehemalige Leiter der Rehaklinik, Dr. Ulrich Specht und Rupprecht Thorbecke, blickten in ihrem gemeinsamen Vortrag „Wie alles begann“ zurück auf die Anfänge und Meilensteine in der Entwicklung. Zum Zeitpunkt der Gründung hatten Menschen mit Epilepsie in Deutschland keine Chance auf berufliche und soziale Teilhabe. Das hat sich dank der Betheler Rehaklinik verändert: Aus einem Haus mit zunächst neun Plätzen ist inzwischen – auch aufgrund eines Neubaus im Jahr 2017 – eines mit 35 Plätze geworden. Doch noch immer ist die Betheler Rehabilitationsklinik die einzige in Deutschland für Menschen mit Epilepsie.

Gründerväter und ehemalige Leiter der Rehaklinik: Rupprecht Thorbecke (l.) und Dr. Ulrich Specht
Gründerväter und ehemalige Leiter der Rehaklinik: Rupprecht Thorbecke (l.) und Dr. Ulrich Specht

Dr. Birgitt Müffelmann, Leitende Ärztin der Rehabilitationsklinik und Leitende Oberärztin der Universitätsklinik für Epileptologie, informierte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jubiläumssymposiums in der Neuen Schmiede über die Arbeit in der Klinik. Das Hauptziel bestehe darin, eine Verbesserung sozialer und beruflicher Teilhabe von Menschen mit Epilepsie zu erreichen. Dafür brauche es neben epileptologischer Fachkompetenz die Perspektiven weiterer Berufsgruppen, etwa der Pflege und sozialtherapeutischer Dienste, der Neuropsychologie und Psychotherapie sowie der Ergotherapie und Sporttherapie. Nur im multiprofessionellen Team lasse sich entscheiden, welcher Beruf für einen Menschen mit Epilepsie geeignet sei.

Über Arbeit und Beruf mit Epilepsie und die Frage, welcher Weg für welchen Patientien und welche Patientin der richtige ist, referierte beim Symposium Ingrid Coban, Leiterin der sozialtherapeutischen Dienste in der Betheler Universitätsklinik für Epileptologie. Universitätsprofessorin Dr. Tanja Sappok, Direktorin der Betheler Universitätsklinik für Inklusive Medizin, sprach über soziale und berufliche Teilhabe bei Menschen mit Behinderungen.

Text und Fotos: Philipp Kreutzer