Pressemitteilung
Bethel-Buchhandlung muss 2024 schließen
Bielefeld-Bethel. Die Buchhandlung Bethel schließt im kommenden Jahr, zum 30. Juni 2024, endgültig ihre Türen. Die Geschäftsaufgabe ist trotz intensiver Bemühungen in den vergangenen Jahren unausweichlich geworden.
„Durch die große Konkurrenz der großen Ketten und dem Internet ist ein so kleines Buchgeschäft leider nicht mehr wirtschaftlich zu führen“, sagt Leiter Wolfram Schwarzbich. Die meisten Leser beziehen ihre Bücher inzwischen über Online-Portale wie Amazon oder bei den großen Verlagen. „Ein Versandgeschäft auf eigene Kosten können wir aber nicht tragen, und das Laufpublikum fehlt einfach.“ Zudem werden periodische Schriften, zum Beispiel für das Rechtswesen und die Medizin, zunehmend digitalisiert angeboten und bezogen.
Bethel hatte lange an dem Traditionsgeschäft festgehalten, das im kommenden Jahr 150 Jahre alt wird. Die Gründung im Jahr 1874 geht auf Friedrich v. Bodelschwingh zurück, der christliche Erbauungsschriften in Bethel anbieten wollte. In der Hochzeit arbeiteten bis zu 30 Beschäftigte in der Buchhandlung. „Leider macht die religiöse Literatur, die wir immer noch anbieten, inzwischen nur noch einen ganz geringen Anteil des Umsatzes aus“, berichtet Wolfram Schwarzbich. Bereits im Jahr 2013 gab es Überlegungen, den Betrieb einzustellen, ehe mit dem Umzug in das neue Gebäude der Hauptverwaltung Bethel noch ein Rettungsversuch gestartet wurde.
„Im kommenden Jahr gehen zudem zwei der drei fest angestellten Mitarbeitenden der Buchhandlung in den Ruhestand. Damit ist nun leider der Zeitpunkt gekommen, an dem es nicht mehr weitergeht. Aufgrund der Entwicklung im Geschäftsfeld Buchhandel sind die Erträge nachhaltig zurückgegangen“, sagt Wolfgang Ludwig, Geschäftsführer der Bethel-Betriebe. Für die dritte Mitarbeiterin wird es eine Weiterbeschäftigung in den Bethel-Betrieben geben. Die Buchhandlung hatte zudem drei Betriebsintegrierte Arbeitsplätze (BiA) für Menschen mit Behinderungen. Auch ihnen werden alternative Arbeitsmöglichkeiten angeboten.