Pressemitteilung
Geschäftsführerin Barbara Manschmidt geht in den Ruhestand
Im Einsatz für Bethels vielfältige Schullandschaft
Bielefeld-Bethel. In der Welt, in der Barbara Manschmidt aufwächst, wird die frische Wäsche beim Trocknen schwarz. Die Zechen bestimmen in den 1960er-Jahren den Rhythmus im Ruhrgebiet – und die Berufswahl der meisten Arbeiterkinder. Höhere Schulabschlüsse sind in Recklinghausen selten. Dass Bildung die Welt öffnet, lernt Barbara Manschmidt hier früh. „Geh mal lesen“, sagt die Mutter. Immer freitags rennt die Tochter zum Bücherbus. Die Welt der Bücher lässt sie seitdem nicht mehr los. Auch nicht, wenn die Geschäftsführerin des Stiftungsbereichs Schulen in Bethel nun in den Ruhestand geht. Mit einem Gottesdienst in der Betheler Zionskirche wurde sie jetzt verabschiedet. Ihr Nachfolger ist Pastor Michale Krause, der bislang als Geschäftsführer bei Bethel im Norden tätig war.
„Das Lernen-dürfen war die beste Aussteuer, die meine Eltern mir mitgeben konnten“, sagt Barbara Manschmidt. Ihre Eltern kamen als Vertriebene aus Ostpreußen und Schlesien ins Ruhrgebiet. Ihr Familienleben ist christlich geprägt. Der Vater ist Maurer. Ihm sieht die damals Fünfjährige auf der Baustelle zu, wie er die erste Schule der Tochter mit aufbaut. Wohl bei wenigen sind die Kindheitserfahrungen so prägend für die spätere Tätigkeit in Bethel wie bei ihr. Sie ist die erste der Familie, die Abitur macht. Und Studieren geht. Sonderpädagogik. Später wird Barbara Manschmidt selbst viele Schulgebäude auf den Weg bringen und erweitern. Gute Bildungsstätten zu schaffen, persönliche Bildungswege aufzuzeigen, Chancen zu suchen und zu finden, wo das Umfeld oder die Gesellschaft sie eigentlich nicht bieten – das hat Barbara Manschmidt immer angetrieben.
„Als sich mir vor 15 Jahren die Chance in Bethel geboten hat, habe ich sofort gedacht: Das ist genau meins“, erinnert sich Barbara Manschmidt. Als Geschäftsführerin setzt sie sich ab 2009 zum Ziel, die Schulentwicklung in Bethel voranzutreiben, Schulformen zu vernetzen und individuelle Lernwege für jede Schülerin und jeden Schüler anzubieten. „Wichtig war mir dabei immer das diakonische Profil und die annehmende Haltung in jeder unserer Schulen. Damit erreichen wir unsere Kinder und Jugendlichen. Ich bin eine Bethelanerin aus Überzeugung geworden.“
Vor ihrer Tätigkeit in Bethel hatte Barbara Manschmidt als Schulleiterin einer Förderschule im Kreis Gütersloh, als Schulrätin in Minden-Lübbecke, Herford und Bielefeld sowie als Regierungsschuldirektorin für Qualitätsanalyse der Bezirksregierung Detmold bereits viel Kontakt mit den Bethel-Schulen. Unstrittig ist für sie, dass gute Lernchancen ein gutes Lernumfeld brauchen. Die Modernisierung des Berufskollegs und des Gymnasiums, der Bau der Sekundarschule und der inklusiven Sporthalle, die Weiterentwicklung der Schule am Schlepperweg sowie der Mamre-Patmos- und der Dothanschule hatten vor allem eines zum Ziel: eine Schullandschaft zu schaffen, die mit ihren abgestimmten Bildungsangeboten maximale Durchlässigkeit für den bestmöglichen Bildungsabschluss ermöglicht.
Und das geht nur mit guten Lehrkräften. „Personell sind unsere Schulen gut aufgestellt, wir haben sehr engagierte Menschen, die sich für die Kinder und Jugendlichen einsetzen und das System gemeinsam denken“, sagt Barbara Manschmidt. Der gemeinsame Stiftungsbereichstag sei dafür wichtig, ebenso wie der Bildungscampus. In einem kleinen Teil dieses Campus wird Barbara Manschmidt der Betheler Bildungslandschaft erhalten bleiben. „Ich werde zukünftig ehrenamtlich die Bethel-Bücherei weiterführen.“ Die Welt der Bücher öffnet sie dann für andere. Damit Mütter und Väter ihren Kindern zurufen können: „Geh mal lesen!“
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