Herausforderung Migration
Geschichte der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel
Vor einem halben Jahrhundert, im Herbst 1958, wurde die Beckhofsiedlung der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel eingeweiht. Lange Zeit galt sie als Beispiel einer gelungenen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund - einer Integration, die nicht den Preis des Verlustes der eigenen kulturellen Identität nach sich zog.
Menschen aus bis zu 13 verschiedenen Nationen zogen in die Beckhofsiedlung in Bielefeld. Es waren überwiegend ehemalige Zwangsarbeiter aus Osteuropa, die aus mannigfaltigen Gründen nach dem Ende des Krieges nicht in ihre Heimatländer zurückkehren konnten oder wollten. Ohne Arbeit, ohne ein wirkliches Zuhause schaffte die Perspektivlosigkeit ein Klima, in dem Sucht, Depressionen und Kriminalität keine Seltenheit waren.
Mit dem Bau der Beckhofsiedlung wollten die v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel den Menschen bessere Lebensbedingungen ermöglichen. Durch die Eröffnung der Werkstätten "Frohes Schaffen" wurde ihnen zugleich eine sinnvolle Beschäftigung geboten. Wer waren die Menschen im Beckhof? Wie lebten die unterschiedlichen Konfessionen miteinander? Warum konnte das Konzept nicht mehr bis in die heutige Zeit tragen? Fragen, denen der Bielefelder Historiker Dr. Hans-Jörg Kühne auf verständliche Art und Weise nachgeht.
Hans-Jörg Kühne. Herausforderung Migration. Geschichte der Beckhofsiedlung der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel. 216 Seiten. 14,90 Euro. ISBN 978-3-935972-22-2