Seelsorge
Ganzheitliche Betreuung, auch ohne viele Worte
Die Betheler Seelsorgerinnen und Seelsorger bieten vielen Menschen mit Behinderungen, psychischen Erkrankungen und sozialen Benachteiligungen Begegnung an, von Angesicht zu Angesicht. Sie laden Menschen zu Andachten ein, bieten ihnen die Möglichkeit, einzeln und in Gruppen über Themen des Lebens und Glaubens zu sprechen, besuchen sie an Geburtstagen und stehen ihnen in schweren Stunden zur Seite.
Immer geht es darum, Menschen zu begleiten, manchmal nur ein kleines Stück, manchmal eine längere Wegstrecke. Nicht alle Bewohnerinnen und Bewohner können sprechen, aber die Betheler Seelsorger finden auch ohne Worte einen Zugang zu ihnen. Sie sind geschult, kleinste Signale wahrzunehmen und zu erkennen, was die Menschen bewegt.
Weil einfühlsame Anteilnahme ebenso zu einer guten ganzheitlichen Begleitung gehört wie professionelle Pflege und Förderung, bietet Bethel seelsorgliche Betreuung in Wohnangeboten und Werkstätten an. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind überall da, wo Menschen miteinander leben, arbeiten und streiten, wo sie ihren Weg meistern oder auch scheitern.
Nicht alleine mit Sorgen und Nöten
Zehn Jahre lebten Lothar Umlauf und Stefanie Limp zusammen. Weil sie sich liebten und gut verstanden, war für sie klar: Im nächsten Jahr wird geheiratet. Doch dann kam alles anders. „Am Nikolaustag 2006 fiel meine Frau plötzlich um“, erinnert sich Lothar Umlauf. Die damals 44-Jährige rang wochenlang mit dem Tod und überlebte letztlich schwer verletzt. Ihre Schädigungen waren so schwer, dass sie im Wachkoma blieb. Da sie nun auf umfassende Pflege angewiesen war, kam sie in ein Betheler Pflegezentrum.
Hier besucht Lothar Umlauf seine Frau jeden Tag, immer nach Dienstschluss. Meist setzt er sich neben Stefanie Limp und streichelt ihre Hand. Ihre Augen verfolgen aufmerksam das Geschehen um sie herum, doch sprechen kann sie nicht. So konnte das Paar den langgehegten Heiratswunsch nie umsetzen. Eine Seelsorgerin aus Bethel, die beide gut kannte, sprang ihnen zur Seite: In einem Gottesdienst legte die Pastorin dem Paar die Hände auf und segnet die beiden. „Für mich hat sich das genauso angefühlt wie Heiraten,“ freut sich der Ehemann.
Vor einiger Zeit verstarb Stefanie Limp. Nach ihrem Tod blieb Lothar Umlauf der Betheler Pflegeinrichtung, in der seine Frau ihre letzten Jahre gelebt hat, eng verbunden. Heute engagiert er sich ehrenamtlich für andere Menschen, die ein ähnliches Schicksal erlitten haben wie seine Frau.
In Bethel hat er erfahren, dass die Menschen hier mit ihren Sorgen und Nöten nicht alleine bleiben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Seelsorge-Dienstes hatten immer ein offenes Ohr für ihn.
Sie können helfen!
Damit die Menschen in Bethel auch in Zukunft mit ihren Sorgen und Nöten nicht alleine bleiben, bitten wir um Ihre Unterstützung.
Vielen Dank für Ihre Hilfe!