Bethel im Nationalsozialismus
Gab es Bombenangriffe auf Bethel?
Im Zweiten Weltkrieg wurde bei mehreren Luftangriffen auf die Stadt Bielefeld und die umliegenden Gleis- und Industrieanlagen auch Bethel getroffen. Mehr als 60 Menschen starben und viele Pflegehäuser wurden ganz oder teilweise zerstört.
Die Auswirkungen des Krieges bekamen auch die Menschen im eigenen Land zu spüren. Nach Genfer Konvention waren Lazarette und Krankenanstalten durch das Symbol des Roten Kreuzes gekennzeichnet, was sie eigentlich vor Bombentreffern schützen sollte.
Bethel wurde in der Nacht vom 18. auf den 19. September 1940 und im März 1941 schwer getroffen. Trotz umfangreicher Luftschutzmaßnahmen ließen zahlreiche Patienten und Patientinnen ihr Leben. Bis Oktober 1944 kam es nur noch zu kleineren Zerstörungen von Pflegehäusern. Beim Luftangriff auf den Viadukt in Schildesche wurden dann die beiden landwirtschaftlichen Stationen Halhof und Oberhof zerstört, viele Menschen starben und eine wichtige Versorgungsquelle für die Patienten und Patientinnen in Bethel fiel weg. Am 29. Januar 1945 trafen Bomben sechs Pflegehäuser, mehr als 300 Frauen und Männer verloren ihr Zuhause. Beim letzten Luftangriff am 24. Februar 1945 wurden große Teile des Allgemeinkrankenhauses Gilead, ein wichtiger medizinischer Versorger für die Stadt Bielefeld, beschädigt.
Zu den Auswirkungen der Kriegszeit wird aktuell in einem Forschungsprojekt gearbeitet. Jede Zerstörung von Pflegehäusern hatte Folgen für das tägliche Leben der in Bethel betreuten Menschen. Sie litten unter Versorgungsengpässen und mussten in den übrigen Pflegehäusern näher zusammenrücken, wodurch sich Infektionskrankheiten schneller ausbreiten konnten.