Bethel im Nationalsozialismus

Wird an die Opfer des NS in Bethel erinnert?

Stele auf dem Bethelplatz
Stele auf dem Bethelplatz

Neben der historischen Forschung nimmt in Bethel auch das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus eine wichtige Rolle in der Erinnerungskultur ein.

Einen Anfang bildeten im Jahr 1989 die Gedenktafel an der Zionskirche in Bethel und das Gedenkkreuz an der Kirche in Eckardtsheim mit dem Schriftzug: „Gedenket derer die unter uns lebten und, nur weil sie anders waren, zwischen 1933 und 1945 erniedrigt ermordet verscharrt wurden. Herr Gott, erbarme dich“.

Ein weiterer Erinnerungsort ist die Stele auf dem Bethelplatz zum Gedenken der in Bethel zwangssterilisierten Menschen. Gestaltet von der Bielefelder Künstlerin Gabriele Undine Meyer, wurde die Stele im Juni 2000 mit einem Festakt eingeweiht.

Wenige Jahre später folgte ein Gedenkstein für die Menschen, die in den Jahren 1941 bis 1945 in Bethel Zwangsarbeit leisten mussten. Der Stein wurde im August 2005 eingeweiht und befindet sich vor dem Dankort. Stellvertretend für die eingesetzten Zwangsarbeiter wurden ab 2000 über den Zeitraum von zwei Jahren ehemalige Betroffene aus Weißrussland mit einem monatlichen Geldbetrag finanziell unterstützt.

In Gedenken an die Opfer der „Sonderaktion“ im Rahmen der „Aktion T4“ gegen jüdische Anstaltspatienten und -patientinnen wurden 2013 und 2019 in Bethel durch Schulklassen des Gymnasiums Stolpersteine verlegt. Insgesamt erinnern nun sieben Stolpersteine an unterschiedlichen Orten in Bethel an das Schicksal der jüdischen Patienten und der Patienten jüdischer Herkunft. Bereits in den 1990er Jahren wurden zum Gedenken die Pflegehäuser „Reinhard-Beyth-Haus“ sowie „Hans-Lachmann-Haus“ und der „Grete-Reich-Weg“ nach jüdischen Menschen benannt.

Literatur

Bernward Wolf, Lebenslang als minderwertig abgestempelt. Das Mahnmal zum Gedenken an die Opfer von Zwangssterilisationen während der NS-Zeit in Bethel. Dokumentation, Hintergründe, Fragen an gegenwärtiges Handeln (= Bethel-Beiträge; 56), Bielefeld 2001.

Gedenken zum 1. September, Weil sie anders waren: erniedrigt, ermordet, verscharrt, in: Bethel Beiträge 42, Bielefeld 1989.