Menschennah | Geschichten aus Bethel
Jakob Jakel kennt das Glück
„Lachen ist?“, fragt Sina Hauke. Ihr gegenüber sitzt Jakob Jakel. Der 84-Jährige überlegt kurz und sagt: „Das ist einfach: Lachen ist Glück.“ Die junge Frau schmunzelt. „Lachen ist die beste Medizin“, löst sie auf. „Oh ja, das geht auch“, stimmt der Patient zu. Sie nimmt die nächste Sprichwort-Karte vom Stapel. Jetzt weiß er die Antwort auf Anhieb. Sina Hauke macht ihr Freiwilliges Soziales Jahr in einem Betheler Krankenhaus und besucht den Patienten gern.
Mehrmals am Tag kümmern sich Pflegefachkräfte, Gerontologen und Ehrenamtliche um Jakob Jakel. Denn er wird in einem besonderen Programm betreut, das sich „help“ nennt. Das Betheler Krankenhaus war das erste in Deutschland, das es anbietet. Es richtet sich an ältere Menschen, die ein erhöhtes Risiko haben, einen akuten Verwirrtheitszustand – ein Delir – zu erleiden. Seit das Programm eingeführt wurde, haben deutlich weniger Patienten ein Delir entwickelt. Mitarbeitende achten stets darauf, dass etwas zu trinken und die Patientenschelle griffbereit sind. Sie gehen mit den Patienten spazieren und geben geistige Anregungen, etwa mit einer Partie „Mensch-ärgere-Dich-nicht“ oder Sprichwort-Karten.
„Alte Liebe…“, gibt Sina Hauke die nächste Redewendung vor. Jakob Jakel hält einen Moment inne und sagt mit belegter Stimme: „Alte Liebe vergisst man nimmer.“ Er denkt an seine verstorbene Frau. Nach dem letzten Besuch an ihrem Grab wurde er mit Brustschmerzen aufgenommen. Bevor er wieder nach Hause darf, stehen noch Untersuchungen an. Das macht ihm nichts aus, denn er fühlt sich sehr gut aufgehoben. Die Besuche und schönen Gespräche im Krankenhaus tun ihm gut.
Text: Christina Heitkämper | Fotos: Christian Weische
Diese Geschichte einfach gesprochen
Jakob Jakel wurde mit Brustschmerzen im Betheler Krankenhaus aufgenommen. Er wird in einem besonderen Programm betreut, das sich um ältere Menschen kümmert. Mitarbeitende achten darauf, dass die Patienten genug trinken und geben geistige Anregungen. Jakob Jakel fühlt sich gut aufgehoben.
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Das Evangelische Klinikum Bethel (EvKB) – Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld (UK OWL) – ist ein Haus der Maximalversorgung und gehört zu den wichtigsten Gesundheitseinrichtungen in NRW. Mit einer Vielzahl stationärer, ambulanter und teilstationärer Angebote erhalten 170.000 Patientinnen und Patienten im Jahr spezialisierte Behandlung – vom Säugling bis ins hohe Alter. 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in dem Klinikum im Einsatz.
