Menschennah | Geschichten aus Bethel

Neue Plakataktion "Für Menschen da sein"

Auf rund 9000 Plakatwänden macht Bethel jetzt quer durch Deutschland Werbung für diakonische Arbeit. Der Slogan für unsere neuen Großflächenplakate lautet „Für Menschen da sein“. Denn bei uns geht es um Menschen. Sie stehen in unseren Einrichtungen und Diensten im Mittelpunkt - egal, ob sie bei uns arbeiten oder wohnen, von uns unterstützt werden oder zur Schule gehen. Und daher sind sie auch die "Hauptdarsteller" auf unseren Plakaten. Hier stellen wir sie vor.

Wandern kann man auch auf Papier

Walter Stahlschmidt malt mit Leidenschaft. Seine liebsten Motive: ein blauer Himmel, grüne Bäume und ein Wanderer mit Stock und Hut. „Das ist mein Onkel. Mit ihm bin ich oft spazieren gegangen“, erzählt der 89-jährige Mann, der in Emmaus, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen, lebt. Wegen seiner Anfälle ist Walter Stahlschmidt nach Bethel gekommen. Lange war er in der Stuhlflechterei beschäftigt. „Ein einfaches Muster ging ruck zuck! Aber schwierige konnte ich auch“, sagt er und lächelt charmant. Gerne sei er nicht in Rente gegangen. Umso besser, dass es jeden Tag ein Programm für Senioren gibt. Und so freundliche Mitarbeitende wie Susana Wiens. Mit ihr versteht sich Walter Stahlschmidt sehr gut – vor allem, wenn er daran denkt, sein Hörgerät einzuschalten.

Gute Tage sind laut und bunt

Christel Koch kennt Höhen im Leben - aber auch bedrohliche Tiefen. Seit einem schweren Autounfall sitzt sie im Rollstuhl. Lange Zeit sei sie noch recht selbstständig klargekommen, erzählt sie. Aber dann sei da ein Punkt gewesen, da ging nichts mehr. Inzwischen lebt die 69-Jährige in der Betheler Einrichtung Elim. „Hier haben sie mich wiederaufgebaut. Alle sind sehr nett. So wie der Stefanos“, sagt sie und zwinkert dem Bethel Mitarbeiter zu. An guten Tagen macht sich Christel Koch allein auf den Weg, in die nah gelegene Gärtnerei oder in ein kleines Kaufhaus. Am liebsten schaut sie aber den Kindern auf dem Spielplatz zu, wie sie unbeschwert juchzen, rutschen und schaukeln. Das tut ihr gut. So wie die bunten Nachmittage in Elim.

Besuch von Mama ist das Beste

Zeynep ist eine Kuschelmaus. Am liebsten sitzt die Neunjährige bei ihrer Mama Perihan Bulut auf dem Schoß. Aber die Kleine liebt es auch zu baden oder Musik zu hören, wissen die Mitarbeiterinnen in Bethel. Das Mädchen lebt gemeinsam mit ihrer Schwester in einer Einrichtung für junge Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen, die rund um die Uhr intensiv betreut werden müssen. Zuhause war die Pflege nicht mehr zu bewältigen. Die Eltern der Mädchen sind sehr froh, dass die beiden in Bethel so gut versorgt, betreut und gefördert werden. Aber zu Besuch kommen sie ganz oft, denn niemand kann die Liebe von Mama und Papa ersetzen.

Mit Humor durchs Leben

Rolf Beckmann hat sich seinen Humor bewahrt. Der 85-Jährige sitzt im Rollstuhl und ist zudem an Parkinson erkrankt. Doch wenn er von den Jahrzehnten in Bethel erzählt, ist da immer so ein verschmitztes Lächeln auf seinem Gesicht. Mit 24 Jahren kam er in die Ortschaft, wegen seiner Epilepsie. Seine erste Arbeit in der Friedhofsgärtnerei mochte er nicht: „Es hat ja immer so viel geregnet“, sagt er. Die Werkstätten waren besser. Am besten sei aber Gerda. Mit ihr ist er seit 27 Jahren verheiratet. Beide besuchen die tagesgestaltenden Angebote in Bethel, damit keine Langeweile aufkommt. Außerdem trifft Rolf Beckmann dabei Diakon Stefan Warmuth. Die beiden verstehen sich prächtig und kennen sich jetzt schon seit 40 Jahren. Da kann selbst Gerda nicht mithalten.

Das Leben wird leichter

Sonja Klotz genießt die intensive Zeit mit ihrer Tochter Paulina im Kinder- und Jugendhospiz Bethel. Der Alltag wird ausgeblendet, jeder Moment zählt. „Hospiz heißt, sich erholen können“, sagt Sonja Klotz. Meist reist die Mutter von vier Kindern nicht nur mit Paulina an. Auch Paulinas kleine Schwester Josefine kommt mit. Das Angebot ist für die ganze Familie. Eltern wohnen wie in einem Hotel. Kranke Kinder, deren Lebenserwartung begrenzt ist, werden pflegerisch und medizinisch betreut. Geschwister bekommen ein eigenes Programm. Für eine Zeit, fühlt sich das Leben leichter an. Seit Jahren wird Paulinas Geburtstag im Kinder- und Jugendhospiz Bethel gefeiert. Inzwischen steht eine 13 auf dem Kuchen.

Hilfe für die ganze Familie

Aleyna Bulut strahlt, wenn ihre Mutter Perihan Bulut den Raum betritt. Sofort steuert sie ihr im Rollstuhl entgegen. Und dann gibt es eine liebevolle Umarmung. Regelmäßig bekommt die 20-Jährige Besuch von ihren Eltern. Sie lebt zusammen mit ihrer jüngeren Schwester im intensiv betreuten Wohnen für junge Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen. Die Einrichtung heißt Noah und befindet sich in der Ortschaft Bethel in Bielefeld. Ihr Kind abzugeben, das sei ihr nicht leichtgefallen, erinnert sich die vierfache Mutter. Aber die Pflege sei nicht mehr zu leisten gewesen. Vor allem, weil Aleynas selbstverletzendes Verhalten zunahm. In Noah werden beide Töchter rund um die Uhr gut versorgt und betreut. Das ist eine große Erleichterung für die ganze Familie.

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