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Viele Chancen für Quereinsteiger
Als Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger bezeichnet man Menschen, die aus einem Beruf in eine andere, ganz neue Tätigkeit wechseln, ohne dass sie für diese Arbeit ausgebildet sind. Auch ohne schon im Vorfeld das nötige Know-how mitzubringen, sind sie heute bei Arbeitgebern gerngesehene Bewerberinnen und Bewerber. Über das Thema „Quereinstieg“ sprach Jens Hinze, Personalleiter des Stiftungsbereichs Bethel.regional, im Interview.
Herr Hinze, überrascht es Sie, wenn Menschen aus ganz anderen Berufsfeldern den sozialen Bereich für sich entdecken?
Nein, gar nicht. Ich stelle immer wieder fest, dass Menschen auf der Suche nach einer Sinn stiftenden Arbeit sind, gerade auch, wenn sie bisher in ganz anderen Branchen arbeiten. Da sind sie bei uns natürlich genau richtig. Wir bieten Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern ein interessantes Tätigkeitsfeld und haben ein großes Angebot an Möglichkeiten, sich einzubringen. Meist geht es auf diesen Arbeitsplätzen darum, die Fachkräfte zu unterstützen – in besonderen Wohnformen, teilweise auch im ambulanten Bereich, in der Tagesstruktur oder zum Beispiel in unserer Werkstatt.
Wer kommt für diese Tätigkeiten infrage?
Unsere Stellen im unterstützenden Pflege- oder Betreuungsdienst setzen keine fachliche Qualifikation voraus und eignen sich darum für Bewerberinnen und Bewerber, die einen niedrigschwelligen Einstieg in den sozialen Bereich suchen. Bei uns finden sie gute Arbeitsbedingungen und die Möglichkeit, sich fachlich zu qualifizieren. Für Quereinsteigerinnen und -einsteiger aus höherqualifizierten Berufen haben wir eher selten Angebote, da bei uns eine abgeschlossene Fachkraftausbildung notwendig ist, um ein höheres Gehalt zu erzielen.
Wie offen ist Bethel für Menschen, die den Quereinstieg wagen wollen?
Sie sind uns sehr willkommen, denn wir haben heute nicht nur den häufig benannten Fachkräftemangel, sondern einen Arbeitskräftemangel generell. Darum sprechen wir Menschen aktiv an, indem wir zum Beispiel Bewerbercafés und Bewerbertage organisieren oder auf Jobmessen präsent sind. Wer sich für einen Quereinstieg interessiert, findet ausgeschriebene Stellen im Internet auf bethel-regional.de oder bethel.de. Um den Arbeitsalltag im sozialen Bereich kennenzulernen, gibt es die Möglichkeit, ein Praktikum oder eine Hospitation zu absolvieren.
Welche Perspektiven bietet Bethel Quereinsteigern?
Zunächst einen leichten Einstieg mit systematischer Einarbeitung und der Unterstützung durch Mitarbeitende, die den neuen Kolleginnen und Kollegen zur Seite stehen. Quereinsteigerinnen und -einsteigern, die bei uns arbeiten, können wir das Angebot einer Assistenz- oder sogar Fachkraftausbildung machen, wenn sie die entsprechenden Voraussetzungen mitbringen. Eine Ausbildung wird von uns mit Hilfe unseres Programms „Wir fördern Ausbildung“ finanziell unterstützt. Wir haben dieses Förderprogramm auf den Weg gebracht, da staatliche Angebote bislang fehlten. Mittlerweile gibt es aber auch Finanzierungsmöglichkeiten durch die Agentur für Arbeit, die wir nutzen können. Wir ermutigen unsere Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger, eine Ausbildung zu machen und sich so weitere Karrierechancen zu eröffnen. Dafür prüfen wir systematisch an allen Standorten von Bethel.regional, ob wir Mitarbeitende dafür gewinnen können, sich weiterzuqualifizieren.