Menschennah | Geschichten aus Bethel
Sie sind seit fast 70 Jahren für Bethel im Einsatz
Sie hält ihr Kronenkreuz in die Kamera und er seine Ehrenurkunde. Beide lächeln. Wiebke und Wolfgang Nitz haben mit gut 900 weiteren Mitarbeitenden der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel Auszeichnungen für ihre langjährige Treue zum diakonischen Unternehmen erhalten. Der Orthopädie-Schuhtechniker ist seit 40 Jahren in der Ortschaft tätig, die Sekretärin seit 25 Jahren. Bethel nimmt in ihrem Leben nicht nur breiten Raum ein; ohne Bethel hätte sich das Ehepaar vermutlich gar nicht kennen und lieben gelernt.
Zusammengerechnet arbeiten Wolfgang und Wiebke Nitz sogar schon 69 Jahre für Bethel. Ihre Dienstjubiläen hatten sie nämlich 2020. Die Corona-Pandemie verhinderte damals allerdings genauso wie 2021 eine Feierstunde. So mussten sich das Ehepaar und viele weitere Jubilarinnen und Jubilare gedulden, ehe sie nun die Urkunde und das Kronenkreuz, die höchste Auszeichnung der Diakonie, entgegennehmen konnten. „Schön, dass wir uns hier auf dem Bethel-Platz treffen und viele wiedersehen, die wir wegen Corona lange nicht gesehen haben“, findet Wolfgang Nitz.
Ein echtes Bethel-Urgestein
„Ich bin stolz darauf, das Kronenkreuz zu bekommen“, sagt Wiebke Nitz, „27 Jahre sind ja eine total stramme Leistung.“ Die 61-Jährige arbeitet als Assistenz der Regionalleitung von Bethel.regional. Angefangen hat sie 1995 – ebenfalls als Sekretärin – im Krankenhaus Gilead, dem heutigen Evangelischen Klinikum Bethel. Anschließend war sie in der Strategischen Personal- und Bildungsarbeit tätig. Freude an ihrer Arbeit empfand und empfindet sie, „weil es vielseitige Tätigkeiten sind und ich immer super Leute um mich herum hatte und habe“. Ihrem nicht mehr allzu weit entfernten Ruhestand blickt sie auch mit Wehmut entgegen, denn „die Leute hier werden mir fehlen“.
Ihr Mann ist ein echtes Bethel-Urgestein. Wolfgang Nitz ist seit 1980 dabei, seit 28 Jahren als Betriebsleiter der Orthopädie-Schuhtechnik. Während seiner ersten zwölf Jahre in Bethel war der heute 60-Jährige neben seiner Arbeit als Orthopädie-Schuhtechniker für das damalige Milchhaus und die Bäckerei im Einsatz. Er belieferte Unternehmen mit Milch, Joghurt sowie Backwaren. Im früheren Kaufhaus Ophir saß Wolfgang Nitz an der Kasse. „Dass ich auf so viele Menschen getroffen bin und mich immer wieder auf Neues einstellen musste, hat mir gut gefallen“, blickt er zurück.
Das nächste Jubiläum ist nicht weit entfernt
Wie für seine Frau ist es für ihn vor allem der Kontakt zu den Menschen, der ihn bis heute an seiner Tätigkeit reizt. „Mich fasziniert vor allem der Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen“, sagt er. „Von ihnen ein Lächeln geschenkt zu bekommen, motiviert mein Team und mich, für jeden und jede die beste individuelle Lösung für Schuhe oder Einlagen zu finden.“
Kennen gelernt haben sich Wolfgang und Wiebke Nitz übrigens nicht in Bethel. Sondern in einem Bielefelder Tanzlokal. Ein Mitarbeiter von Wolfgang Nitz machte die beiden miteinander bekannt. Ohne Bethel als verbindendes Element hätten die beiden also womöglich nie zueinander gefunden. Eineinhalb Jahre später machte Wolfgang seiner Wiebke genau dort, wo er sie zum ersten Mal getroffen hatte, einen Heiratsantrag. Fast 20 Jahre ist das her. Das nächste Jubiläum ist für Wolfgang und Wiebke Nitz also nicht mehr weit entfernt.
Text: Philipp Kreutzer | Fotos: Christian Weische
Diese Geschichte einfach gesprochen
Wiebke und Wolfgang Nitz sind seit fast 20 Jahren ein Ehepaar. Sie arbeiten schon lange in Bethel. Sie seit 25 Jahren und er sogar seit 40 Jahren. Dafür sind die beiden jetzt mit vielen anderen Bethel-Mitarbeitenden geehrt worden. Wiebke und Wolfgang Nitz mögen ihre Arbeit. Denn sie fühlen sich in Bethel wohl und sind gern unter Menschen.