Menschennah | Geschichten aus Bethel

Große Leidenschaft für kleine Modelle

Wer das Zimmer von Wolfram Nielinger betritt, taucht ein in eine faszinierende Welt. Zunächst schweift der Blick unweigerlich zur Decke, wo, befestigt an feinen Fäden, dutzende Düsenjets, Raketen und Raumschiffe schweben. Seit seiner Kindheit fasziniert den 61-Jährigen alles Technische. Besonders schlägt sein Herz für aufwendige Bausätze von Flugobjekten. Aber auch Boote und U-Boote haben es ihm angetan.

Wolfram Nielinger lebt in einem Bethel-Wohnangebot in der Bielefelder Ortschaft. Hier hat er sein Zimmer in ein kleines Museum verwandelt. Schon als 11-Jähriger nahm er an einem Modellbauwettbewerb teil. Die Urkunde, mit der er damals ausgezeichnet wurde, hält er heute noch in Ehren. Auch an eine andere Initialzündung in seiner Jugend erinnert sich Wolfram Nielinger noch gut: Gemeinsam mit seinem Vater besuchte er eine Veranstaltung der Bundeswehr. Dort beeindruckte die riesige motorisierte Maschinerie den Jungen und weckste in ihm eine Begeisterung, die bis heute anhält.

Auch nach fünf Jahrzehnten leuchten seine Augen, wenn er über seine nächsten Modellbau-Projekte spricht. Doch zeitweise wurde sein geliebtes Hobby überschattet: Im Frühjahr 1983 erkrankte der angehende Maurer an einer Psychose, die sein Leben aus der Bahn warf. Kurz darauf zog Wolfram Nielinger nach Bethel. Hier lebte er unter anderem auf dem Quellenhof und im Haus Heidegrund in Eckardtsheim. Heute wohnt er am ruhigen Karl-Siebold-Weg in der Ortschaft Bethel.

Das Interesse für Technik liege in der Familie, sagt Wolfram Nielinger. Sein Vater war sogar Professor für Elektrotechnik. Und doch es war sein Onkel, der ihn für den Modellbau begeisterte. „Er hat mir zu Weihnachten meinen ersten Bausatz geschenkt“, erinnert er sich. Das war wohl 1986 oder 1987. Damit begann kostenintensive eine Leidenschaft. „Schon die Modelle selbst sind nicht billig“, sagt Wolfram Nielinger mit Bedauern. Werkzeug, Zubehör und Farben kämen noch dazu. Manchmal verkauft er Altes, wenn er Platz und Geld für eine neue Anschaffung braucht.

Sägen, feilen, dremeln: Viele einzelne Schritte sind notwendig, bis eine Miniatur einen Platz in seiner eigenen kleinen Himmelswelt erhält. Sein größtes Projekt – ein Nachbau der Mondrakete Apollo 11 inklusive Startrampe – besteht aus 400 winzigen Bauteilen. Hier ist handwerkliches Geschick mit Nadel, Pinzette und Klebstoff gefragt: „Man braucht Geduld und eine ruhige Hand“, weiß der Bastler. Der Prozess ist bei allen Modellprojekten gleich: „Erst wird grundiert, dann gebaut und anschließend bemalt.“ Highlight seiner Flugobjekte-Sammlung – und mit Abstand teuerstes Einzelstück – ist der Schleudersitz. „Das ist ein echter, aus einem echten Flugzeug“, betont Wolfram Nielinger. „Dafür habe ich 2000 Euro bezahlt.“ Sein liebstes Miniaturmodell ist der Blackbird, das berühmte Spionageflugzeug. Der Grund dafür liegt für Wolfram Nielinger auf der Hand „Der ist einfach so schnell!“

Text: Robert Burg | Fotos: Matthias Cremer

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Wolfram Nielinger hat ein besonderes Hobby: Er ist Modellbauer. Seit vielen Jahren bastelt er an Flugzeugen, Raketen und Schiffen. In seinem Zimmer in Bethel hat er eine große Sammlung zusammengetragen.

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